Wer unentdeckt durch ein beobachtetes Gelände kommen möchte, muss einige Bewegungsarten beherrschen.
Wenn man sich vortbewegt, sollte man folgende Regeln beachten:
– Immer so bewegen, als ob das Gelände von einem „Feind“ beobachtet werden würde.
– Die zu überwindente Strecke evtl. in kürzere Teilstrecken unterteilen.
– Ein Bewegen von Baum- und Grashalmspitzen verhindern.
– Aufmerksam sein und oft umherschauen und -hören.
– Alle Bewegungen geplant und überlegt machen.
– Langsam und geschmeidig bewegen.
Hier einige Bewegungsarten:
1. Niedriges Kriechen (Low Crawl):
Diese Bewegungsart wird verwendet, wenn die Deckung ziemlich niedrig ist und/oder wenn man nah am Freind ist und sich deswegen sehr langsam bewegen muss. Man bewegt sich je nach Situation 5-20 cm pro Zug nach vorne. Um die Reibung zu vermindern hebt man den Hintern und den Bauch langsam ein Stückchen an und zieht sich dann langsam und gleichmäßig nach vorne. Wenn der Zug fertig ist, wird der Körper wieder langsam zum Boden hin gesenkt. Zwischen den einzelnen Zügen verweilt man ein paar Sekunden oder hebt langsam den Kopf und späht vorsichtig um sich, um die Lage zu checken und um sich das Gelände einzuprägen um zu wissen, in welche Richtung man am besten weiter vorrückt.
-Körper flach auf dem Boden
-Füße auf dem Boden, Zehenspitzen nach außen
-Arme angewinkelt vor den Kopf
-Kopf flach am Boden, zu einer Seite gedreht
-Mit Handflächen und Ellebögen ziehen, mit Füßen schieben
-ca. 5-20cm pro Zug
2. Mittelhohes Kriechen (Medium Crawl):
Diese Bewegungsart wird verwendet, wenn die Deckung etwa kniehoch ist und/oder wenn man noch am Freind ist und sich deswegen langsam, aber schneller als im Low Crawl bewegen muss.
-Körper flach auf dem Boden
-Kopf flach am Boden, zu einer Seite gedreht
-während ein Bein angewinkelt wird, wird mit einem Arm gezogen
-Mit Handflächen und Ellebögen ziehen, mit Füßen schieben
-ca. 30-50cm pro Zug
3. Hohes Kriechen (High Crawl):
Diese Bewegungsart wird verwendet, wenn die Deckung ca. hüfthoch ist und/oder wenn man noch weit genug vom Freind entfernt ist und sich deswegen etwas schneller bewegen kann.
-Körper durch Ellebögen und Kniee gestützt
-Arme stützend unter den Kopf
-Kopf nach unten oder nach vorne blickend
-während das eine Bein angewinklet wir, wird mit dem einen Ellebogen gezogen
-Mit Ellebögen ziehen, mit Füßen und Knieen schieben
-Bewegungen sind fließend
4. Krabbeln (Hand and Knee Crawl):
Diese Bewegungsart wird verwendet, wenn die Deckung ungefähr brusthoch ist und/oder wenn man weit genug vom Freind entfernt ist und sich deswegen recht schnell bewegen kann.
-Körper durch Arme und Kniee gestützt
-Arme ausgestreckt unter den Kopf
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Natürlich gibt es auch noch weitere Bewegungsarten. Die hier genannten sind nur die üblichen, die man wohl am häufigsten benutzt. Es gibt noch diverse Arten der Bewegung, durch die man besonders leise oder besonders einfach voran kommt. Wer schonmal durch Laub gekrochen ist, wird sicherlich wissen, dass es manchmal leiser ist, wenn man etwas forsichtig läuft. Das liegt daran, dass beim Kriechen meißt mehr Fläche Kontakt mit dem Boden hat. Beim Laufen sind es lediglich die Fußspitzen. Aber der Nachteil am Laufen ist, dass man durch die höhere Angriffsfläche meißt leichter zu sehen ist. Um auch leiße kriechen zu können, kann man versuchen auf Fußspitzen und den Armen nach vorne zu „krabbeln“. Oder zumindest versuchen, den Körper bei jeder Vorwärtsbewegung vom Boden abzuheben. Das ist zwar wesentlich leißer aber oft auch anstrengender. Aber neben der verminderten Geräuschentstehung hinterlässt man so meißt auch weniger Spuren.
Schleichen und Spuren
Da Geräusche bekanntlich zur Aufklärung der eigenen Position führen können, sollte man versuchen sich möglichst leise zu bewegen. Langsame Bewegungen erleichtern ein geräuscharmes Fortbewegen und erschweren gleichzeitig noch die Aufklärung durch einen „Feind“. Man sollte es vermeiden auf Stöcke zu treten oder diese von Bäumen abzubrechen. Ebenso sollte man die Füße so anheben, dass sie nicht in trockenem Bewuchs streifen (z.B. Laub, Gras). Wenn man läuft, dann setzt man auf hartem Boden zuerst die Fußspitze, bei weichem Boden zuerst die Ferse und bei Gras die komplette Fußfläche auf. Im Wald sollte man Äste auf dem Boden mit der Fußspitze auf die Seite schieben bzw. den Fuß unter diese schieben. Diese Technik hinterlässt aber gerne gut Sichtbare Spuren. Man muss immer abwägen was zweckmäßig ist und was in der gegebenen Situation besser ist. Aber wenn man gut aufpasst, dann sollte ein leises fortbewegen nicht allzu schwer sein. Beim Kriechen oder Gleiten ist es schon anders. Meist ist es dann schwerer sich leise zu bewegen als beim Laufen. Dann muss man nämlich auf Füße und Hände achten sowie auf die Kniee und den restlichen Körper, welcher Kontakt mit dem Boden hat. Wenn man vor sich Gegenstände entdeckt, welche Geräusche verursachen könnten, dann schiebt man diese nach Möglichkeit vorsichtig zur Seite. Meist ist es zweckmäßig den Körper vom Boden abzuheben und sich dann mit Hilfe von Händen und Füßen nach vorne zu „heben“. Wenn man sich schiebt, hinterlässt man einfacher Spuren und erzeugt durch das Schleifen Geräusche. Dass Spuren verräterisch sind, muss wohl nicht erwähnt werden. Wenn man unerkannt bleiben möchte, sollte immer versuchen möglichst wenige Spuren zu hinterlassen. Spuren kann man eigentlich überall hinterlassen. Besonders beim Kriechen und Gleiten hinterlässt man meist eine breite Spur. Besonders anfällig für Spuren sind Wiesen, Schneebedeckte Flächen, matschiger Boden und laubbedeckter Boden. Im Schnee lassen sich Spuren wohl kaum vermeiden. Man kann aber versuchen sich hauptsächlich auf Wildwechseln zu bewegen, dann ist die eigene Spur meist nicht ganz so auffällig. Aber es ist fast immer abhängig von der gegebenen Situation. Wenn man sich durch eine Wiese bewegt und dabei das Gras umknickt und nicht wieder aufrichtet (was nicht immer möglich ist), dann hinterlässt man eine Spur, die teilweiße noch wochenlang zu sehen ist. Gelände, die mit kurzem Gras und Moos bedeck sind, welches es schon recht ungleichmäßig sind, sind meist recht unanfällig für Spuren.
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