Der komplette Körper und die Ausrüstung kann super getarnt sein. Wenn aber das Gesicht noch „unbehandelt“ ist, dann erhöht es meist das Risiko, entdeckt zu werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gesicht zu tarnen. Unter anderem: Masken, Tarnschminke und Schals/Tücher.
Masken
Normale Sturmhauben verwandeln sich oft durch den Schweiß zu einem nassen Lappen. Moderne Textilien können das teilweise verhindern. Aber dennoch sind diese Masken auch oft zu warm für sommerliche Temperaturen. Es gibt aber auch Spando-Masken aus dehnbarem Netzmaterial, welche schon luftiger sind und nicht so viel oder sogar garkeinen Schweiß aufsaugen. Diese Masken müssen aber mit Löchern für Augen und evtl. auch für den Mund versehen werden, um die Sicht nicht zu behindern. Ein weiterer Nachteil bei „normalen“ Masken/Hauben ist, dass der Bereich um die Augen ungetarnt ist. Dieses Problem kann man bedingt mit leichtem Netzmaterial lösen. Man näht es einfach über die Öffnung und schon ist auch dieser Bereich etwas getarnt. Das kann aber dazu führen, dass die Sicht etwas eingeschränkt wird. Besonders in der Dämmerung kann das stören. Man kann die ungetarnten Augen aber auch mit Tarnschminke versehen. Ein großer Vorteil an Masken ist, dass man sie ohne großen Aufwand schnell an- und wieder ausziehen kann und sie auch die komplette Sturktur des Gesichtes verbergen. Man kann sich Masken natürlich auch relativ einfach selber bauen. Dazu kann man „normale“ Stoffe oder Netzmaterialien nehmen. Man kann einen Netzschal recht einfach zu einer Gesichtsmaske machen. Der ist dann auch relativ luftig und einfach anzulegen und abzunehmen. Auf dem Bild rechts kann man sehen, wie so eine Maske aussehen könnte.
Tarnschminke
Tarnschminke ist günstig aber man muss viel Zeit investieren, um sie aufzutragen und wieder abzuwaschen. Ein Vorteil ist aber, dass man das „Tarnmuster“ selber bestimmen kann. Dabei sollte man beachten, dass Stellen wie Nase, Stirn, Kinn und andere weiter vorne liegende und „hellere“ Stellen mit dunkler Farbe versehen werden und die Stellen wie die Augen, die meist im Schatten liegen, heller geschminkt werden. Links ist ein Bild zu sehen, welches diese Stellen gut sichtbar macht. Durch das Schminken in verschiedenen Farben soll die typische Gestalt des gesichtes verfremdet werden. Natürlich kann man das Gesicht auch anderst Schminken aber wenn man einen Fachmann fragt, wird mach wahrscheinlich genau diese Antwort bekommen. Man sollte für die Schminke die Farben verwenden, welche in der Umgebung vertreten sind. Wenn man z.B. in einem herbstlichen Laubwald ist, in dem es kein Grün gibt, wäre ein grünlicher Facepaint wohl weniger effektiv als ein Brauner. Ein Nachteil wiederum ist, dass sich die Schminke mit der Zeit durch den Schweiß und die Reibung löst. Deswegen muss man die Tarnung immer wieder mal nachbessern. Ein großer Vorteil aber ist, dass der komplette Kopf frei ist und somit nichts den Schweiß aufsaut und man aus dem Schlauch des Trinksystems trinken kann ohne erst die Maske auf die Seite zu machen.
Entfernen kann man die Tarnschminke mit Wasser und einem Handtuch. Noch besser für Unterwegs sind Feuchttücher. Feuchttücher bekommt man in vielen Läden in der Kosmetikabteilung.
Hier ein paar Beispiele für Facepaints:
Schals/Tücher
Ob du nun das bekannte Palituch/PLO-Tuch/Shemag oder einen Tarnschal/Netzschal trägst, sie erfüllen beide den Zweck der Tarnung. Aber ein Nebeneffekt ist, dass ein Schal auch wärmt. Zu kalten Zeiten ist das ja schön und gut. Aber bei sommerlichem Wetter freut man sich, wenn man etwas luftiges tragen kann, was dennoch gut tarnt. Was nun besser ist kann man nicht wirklich sagen. Ich denke, dass jeder für sich entscheinden sollte, was ihm besser gefällt. Der entscheidente Vorteil des Netzschals ist, dass man ihn einseiteig mit etwas Jute bestücken kann und ihn so zu einem Tarnschal macht. Mit ihm kann man alles mögliche tarnen (Gesicht, Gewehr, Optik, …). Ebenso kann man ihn als Sichtschutz nehmen,- Ja, mit dem Shemag kann man auch Ausrüstung tarnen. Aber durch den Netzschal kann man um einiges besser durchschauen als durch das Gewebe des Shemags. Also ist der Netzschal auch gut geeignet, um die Reflektionen der Optik zu unterbinden oder zu vermindern. Egal was du verwendest, es ist wichtig, dass es dir gefällt, bequem ist, die Funktion der Ausrüstungn icht negativ beeinflusst und seinen Zweck erfüllt.
Es gibt verschiedene Methoden den Shemag zu Binden. Hier eine kurze Erklärung, wie man den Shemag binden kann:
1. Man nimmt den Shemag und faltet ihn diagonal zu einem Dreieck.
2. Jetzt legt man den Shemag von hinten so über den Kopf, dass der Rand des Shemags ein kleines Stück über den Augenbraun ist.
3. Jetzt verschiebt man den Shemag so, dass die eine Seite ein Stück länger als die andere ist. Das kürzere Stück wird unter dem Kinn auf die andere Seite des Kopfes zum Ohr hin umgeschlagen. Festhalten nicht vergessen!
4. Jetzt schlägt man das längere Stück über der Nase über das Gesicht nach hinten um den Kopf.
5. Jetzt verknotet man die beiden Ecken am Hinterkopf zusammen.
6. Den Shemag noch etwas korrigieren, dass er auch wirklich angenehm sitzt und man nicht in der Sicht behindert wird.
Schon ist man fertig und das Gesicht ist getarnt. Bei bedarf kann man den Teil, der über dem Mund und der Nase liegt nach unten schieben. Es ist aber möglich, dass man es danach wieder neu Binden muss. Und wenn man die Augenpartie auch noch tarnen möchte, kann man diese mit Tarnschmike behandeln.
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